In einem packenden Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten aus Basel konnten die Warriors die Gastgeber deutlich besiegen.
Die erheblich ersatzgeschwächten Warriors reisten mit einem sehr knappen Aufgebot nach Basel. Die signifikanten Lücken, insbesondere in der Passverteidigung, stellten ein grosses Risiko im Duell mit der aktuell stärksten Offense der Liga dar. Gleichzeitig starteten die bereits für die Playoffs qualifizierten Gladiators grösstenteils mit der Standardaufstellung, allen voran mit dem Star-Quarterback.
Die Begegnung begann mit zwei Touchdowns für die Gladiators. Das erste Viertel entschieden die Basler mit 14:0 für sich. Ab dem zweiten Viertel übernahmen die Warriors das Kommando. In einem der ersten Spielzüge des zweiten Viertels warf Will Müller einen 40-Yard-Pass auf Leroy Rümmeli, der sich von seinem Verteidiger lösen und den ersten Touchdown für die Warriors erzielen konnte. Die Gladiators wechselten den Quarterback zur Schonung aus – im Nachhinein mit Sicherheit ein Fehler. Die Verteidigung der Warriors machte enorm Druck auf die Offense der Basler und zwang diese zu weiteren Fehlern. Der Winterthurer Linebacker Jeff Wissekerke konnte an der gegnerischen 35-Yard-Linie eine erste Interception des Tages verbuchen und den Ball rund 10 Yards zurücktragen. QB Müller warf daraufhin einen 30-Yard-Pass quer über das Feld zu Ramon Angst in die Endzone zum Ausgleich. Der Angriff der Basler wurde erneut gestoppt. Wieder war es eine Interception durch Jeff Wissekerke. Er brachte seine Offense an der Basler 35-Yard-Linie wieder in Stellung, diesmal blieben die Warriors ohne Punkte – ebenso die Basler im nächsten Drive. Nun war es wieder Müller, der ab der eigenen 25-Yard-Linie einen Pass über 50 Yards an die gegnerische 25-Yard-Linie auf Leroy Rümmeli zum nächsten Touchdown warf – nach dem Extrapunkt übernahmen die Warriors die Führung mit 21:14.
Danach konnte Daryn Blackwell die gegnerische Offensive Line durchbrechen und den Quarterback unter Druck setzen. Dieser verlor den Ball, der von Blackwell aufgenommen und in Richtung Endzone getragen werden konnte. Es brauchte drei Gegner, um den schweren Defensive Liner an der Basler 25-Yard-Linie aus dem Spielfeld drängen zu können. Will Müller liess sich nicht zweimal bitten, er nahm Mass und fand erneut in Leroy Rümmeli seinen Empfänger, der elegant an der 1-Yard-Linie seinen Gegner aussteigen liess und mit zwei weiteren Schritten in der Endzone der Gladiators stand. Zur Halbzeit führten die Warriors dank dieser Punkte bereits mit 28:14.
Die zweite Halbzeit begann mit Ballbesitz für die Warriors und erstmaligem Druck der Basler Defense. Die Warriors mussten bereits wieder den Ballbesitz via Punt abgeben, konnten aber im Gegenzug durch die dritte Interception des Spiels an der Basler 35-Yard-Linie in Ballbesitz gelangen. Das Resultat: Ein weiterer Touchdown-Pass von Müller auf Rümmeli, der den Ball rund einen Meter oberhalb des Helmes des Verteidigers festhalten konnte. Es stand nun bereits 35:14. Der Gegenzug der Basler wurde im vierten Versuch von Blackwell gestoppt. Er konnte den Pass entscheidend ablenken. Das 42:14 erzielte dann Timo Hager – auf Pass von Will Müller aus 25 Metern. Die Basler Pass-Defense war mit diesen Luftangriffen völlig überfordert. Noch im dritten Viertel versuchte sich der Basler Quarterback mit einem weiteren Pass. Dieser wurde wieder von den Warriors abgefangen, diesmal war es Importspieler Nana Sakyi. Damit legte er den Grundstein für einen weiteren Touchdown-Pass auf Rümmeli. Die Warriors erhöhten auf 49:14. Damit war das Spiel endgültig entschieden. Die 50er-Marke knackte Ramon Angst mit einem 40-Yard-Field Goal zum Endstand von 52:14.
Natürlich hatten die Gladiators im Verlauf des dritten Viertels begonnen, weitere Starter zu schonen. Aber auf Seiten der Warriors waren aber auch einige der Stammspieler von Beginn an gar nicht dabei. So konnte Will Müller sieben Touchdowns werfen und die Verteidigung liess ganze 14 Punkte zu – gegen die aktuell stärkste Offense der Schweiz, welche fast 100 Punkte mehr als die Leader Broncos auf dem Konto hat. Auch unter diesen Umständen eine starke Leistung.
Die Warriors sind schwach in die Meisterschaft gestartet. Nach zwei Spielen waren bereits 7 Starter verletzt ausgefallen. Aber die Winterthurer Mannschaft steigerte sich von Spiel zu Spiel. Mit dem Erfolg gegen die Bern Grizzlies kehrten die Warriors auf die Siegerstrasse zurück. Vor über 1000 Zuschauern im Stadion Schützenwiese besiegte man die Zurich Renegades. Und nun also auch noch die Basel Gladiators.
Damit konnte man gegen zwei der Top-4-Teams gewinnen. Gegen St. Gallen hätte mehr möglich sein müssen. Die zwei verlorenen Spiele gegen die Broncos und die St. Gallen Bears schmerzen nun genauso wie die Fehltritte gegen Genf und Thun. Natürlich hat man sich mehr von der 2024er Saison erhofft als ein 3-7. Die vielen Verletzungen zu Beginn der Saison dürften mitverantwortlich für einige der Niederlagen sein.
Aber was sich ebenfalls gezeigt hat: Die jungen Spieler und die Routiniers ergänzen sich immer besser. Die Imports aus dem Ausland waren nicht nur sportlich, sondern auch menschlich ein Riesengewinn für die Organisation. Darauf lässt sich aufbauen und bereits die kommende Saison planen.
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