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Warriors Vorstand

Rückzug der U19 Mannschaft

Nach intensiven Diskussionen mit allen Beteiligten – darunter der Coaching Staff, Spieler und Vorstandsmitglieder – hat der Vorstand der Winterthur Warriors entschieden, das U19-Nachwuchsteam von der Saison 2025 abzumelden. Die aktuelle Spielerzahl ist nicht ausreichend, um eine komplette U19-Meisterschaft durchzuspielen.

Nach über 20 Jahren Ligazugehörigkeit ist dieser Schritt für alle Beteiligten ausserordentlich schmerzhaft. Der Entscheid ist äusserst schwergefallen, umso mehr als die Saison bereits in sechs Wochen beginnt.

Hintergründe des Entscheids 
Dieser Schritt ist unter anderem auf den sogenannten „Corona-Knick“ zurückzuführen, welcher die Neuzugänge in den unteren Kategorien über etwa drei Jahre hinweg stark reduzierte. Diese fehlenden Spieler in der Nachwuchsarbeit machen sich nun in der U19-Kategorie bemerkbar. Dabei waren die Winterthur Warriors einer der wenigen Vereine in der Schweiz, die den Trainingsbetrieb sowohl für das Nachwuchs- als auch das Seniors-Programm während den stark einschränkenden Corona-Massnahmen weitergeführt haben und den Jugendlichen ein Freizeitprogramm bieten konnten.

Bereits in den letzten Jahren kämpften die Warriors deshalb bei den U19 mit einer knappen Personaldecke, doch gelang es stets rechtzeitig ein kompetitives Team bereit zu haben. Auch dieses Mal wurde seit der letzten Postseason daran geabeitet mit verschiedenen Massnahmen das Kader aufzustocken. Zudem rechnete man damit, wie in den letzten Jahren fortgeschrittene U16 Spieler im U19 einsetzen zu können. Leider mussten dann im Winter gerade bei den U16 nicht zuletzt aufgrund des letztjährigen Verletzungsgeschehens etliche Austritte verzeichnet werden, weshalb diese Spielerquelle praktisch versiegte. Im Dezember/Januar kamen nun eine Vielzahl von Austritten in der U19 v.a. aus beruflichen bzw. schulischen Gründen dazu. Trotz Gesprächen gelang es nicht, die Wegzüge rückgängig zu machen.

Bis dieser Tage führten die Verantwortlichen zudem Gespräche mit benachbarten Vereinen ohne Juniorenteams mit dem Ziel junge Spieler bei den Warriors trainieren/ausbilden und spielen zu lassen. Es muss heute festgestellt werden, dass auch dieser Versuch gescheitert ist.

Angesichts der Zeitverhältnisse kann nicht davon ausgegangen werden, dass es noch gelingt, diesen Zustand zu beheben, weshalb schweren Herzens der Rückzugsentscheid gefällt werden musste.

Zukunft der U19 und organisatorische Massnahmen
Für die Winterthur Warriors stellt dieser Rückzug eine existenzielle Herausforderung dar, da sich die  Lücken mittel- und langfristig auch in der ersten Mannschaft auswirken werden. Für die kommende Saison wird ein Grossteil des bestehenden U19-Teams ins Kader der ersten Mannschaft übernommen. Mit den betroffenen Spielern wurden soweit möglich bereits Gespräche geführt. Trotz der Abmeldung wird die U19-Mannschaft nicht aufgelöst

Der Vorstand hat zudem Sofortmassnahmen eingeleitet, um die Nachwuchsförderung zu stärken. Eine eigens gebildete Task Force bestehend aus aktuellen und ehemaligen Mitgliedern sowie Vorstandsmitgliedern wird ein Massnahmenportfolio erarbeiten und umsetzen mit dem Ziel, bis August genügend Spieler und eine Erweiterung des Coachingstaffs sicherzustellen.

Die Warriors sind sich bewusst, dass ein U19 Team für den Fortbestand eines schlagkräftigen Senior-Teams unumgänglich ist. Sie sind sich auch im Klaren darüber, dass ein NLA-Team gem. Reglement über ein U19-Team verfügen muss. Angesichts vergleichbarer Fälle aus anderen Clubs in der jüngeren Vergangenheit wird davon ausgegangen, dass eine Lösung mit der Liga gefunden werden kann.
Die Winterthur Warriors bleiben ihrer Mission treu, den American Football in der Region zu fördern und nachhaltige Strukturen für die Zukunft zu schaffen.

Fragen an den Präsidenten:

Haben die Winterthur Warriors diese Entwicklung zu spät bemerkt oder Massnahmen eingeleitet?

Diether Kuhn: Nicht unbedingt. Wir kämpfen seit längerem mit einer ausgedünnten Personaldecke bei den U19 und haben entsprechend viel unternommen um dies zu beheben. Dazu gehörte nebst den traditionellen Probetrainings Dinge wir die Einführung eines griffigen Prozesses für unterjährige Schnuppertrainings, die Senkung der Eintrittsschwellen mit einer Art Probezeit vor dem Clubbeitritt, Trainings in Schulen, und Teilnahmen an Feriensportprogrammen. Wir investierten auch einen erheblichen Betrag in professionell für die Zielgruppe Jugend erstellte TikTok-Kampagnen. Der Erfolg all dieser Bemühungen blieb leider ziemlich übersichtlich. Der Zulauf von Jugendlichen verharrte auf einem deutlich tieferen Niveau. Weil nun auch zahlreiche Spieler von sich aus mit dem Sport aufgehört haben, verringerte sich die Spielerzahl laufend.

Betreffen diese personellen Probleme nur die Winterthur Warriors oder die gesamte Szene?
Wir hören seit einiger Zeit auch von anderen Vereinen ähnliche Probleme. Es kommt nicht von ungefähr, dass vermehrt Spielgemeinschaften gebildet werden. Es ist also offenbar ein schweizweites, ja sogar internationales Problem. Interessanterweise vernehmen wir nämlich auch aus anderen Ländern eine ähnliche Entwicklung. Das mediale Interesse an American Football hat enorm zugenommen – was uns natürlich freut. Aber merkwürdigerweise schlägt sich dies nicht in der Rekrutierung von neuen Spielern nieder. Zahlreiche andere Teams beklagen eine sehr ähnliche Entwicklung. Das ist besorgniserregend und hat den Verband bereits im vergangenen Jahr dazu veranlasst, sich Gedanken über eine Akquisitionsstrategie zu machen. Leider ist ausser ein paar Workshops, an welchen wir uns auch beteiligt haben, nichts passiert. Weshalb wir mit wenig zentralem Support rechnen.

Wie können wir uns die zu erwartenden Massnahmen vorstellen?
Es wird sich insbesondere um intensive Werbe- und Informationsmassnahmen handeln, welche von Probetrainings, Aktionstagen etc. flankiert werden.

 

Für weitere Informationen steht Diether Kuhn gerne zur Verfügung.

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