rabenschwarzer Defense-Tag
Die Warriors, die alle bisherigen Spiele gewonnen hatten, reisten mit der festen Absicht nach Bern, die Serie fort- und sich an der Tabellenspitze festzusetzen. Schliesslich hatte man die Grizzlies im Hinspiel in Winterthur 12:6 geschlagen. Ihre Offense konnte das Spiel eröffnen, doch wurden die in Basel so unwiderstehlichen Runs gestoppt und auch der erste Pass kam nicht an. Die Verteidigung der Berner war hervorragend eingestellt. So musste schon nach dem ersten Drive gepuntet werden. Mangels Blockarbeit des Punt-Teams wurde der Kick geblockt und die Berner Offense konnte auf der Winterthurer 20yard Linie beginnen. Mit vier Runs erreichten sie ihren ersten Touchdown. Bereits hier zeigt sich, was sich während des ganzen Spiels fortsetzen sollte: die sonst so solide Defense der Warriors hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt und verpasste einen Tackle nach dem anderen. Nach dem vollendeten Zusatzpunkt der Grizzlies konnten die Warriors zum zweiten Mal Anlauf nehmen. Auch diesmal erreichten sie kein 1st Down und mussten erneut punten. Und wiederum wurde der Punkt geblockt und die Berner Offense 8 yards vor der Endzone der Winterthurer wieder aufs Feld. Ein Run und ein Pass später war der zweite Berner Touchdown Relaität geworden. Sie versuchten einen zweiten Touchdown zu erlaufen, wurden jedoch diesmal gestoppt. Bei 13:0 kam erneut die Offense der Warriors aufs Feld.
Offense-Leistung desolat
Deren Leistung am heutigen Tag war ebenso desolat wie die der Defense und zum dritten Mal konnte kein 1st Down erkämpft werden. Die Defense fand sich vorübergehend besser zurecht und konnte den nächsten Angriff der Berner stoppen. Allerdings befanden sie sich bereits in Fieldgoal-Distanz und konnten so ihre nächsten 3 Punkte erzielen. So lief das Spiel weiter: der Angriff der Warriors kam nie auf Touren und erreichte nur zweimal in der ersten Hälfte ein 1st down. Die Grizzlies variierten ihr Spiel und erzielten weitere Touchdowns mittels Runs und Pässen. Immerhin gelang es den Warriors noch einen Kick zu blocken. Beim Spielstand von 28:0 ging’s zur Pause. Die zahlreichen mitgereisten Fans der Winterthurer erinnerten sich, dass ihr Team vor einem Jahr ein 19:0 Rückstand nach der Pause aufgeholt hatte und hoffte auf eine Wiederholung. Leider lag man damit komplett falsch. Nach zwei weiteren Vollerfolgen der Berner stand es 42:0. Dass bei diesem Spielstand ein Touchdown der Warriors aberkannt wurde, passte ins Bild: es gelang der Defense der Warriors einem Angreifer den Ball zu entreissen und E.J. Woods trug ihn in die Endzone – fälschlicherweise hatte ein Referee bereits abgepfiffen, weshalb die Punkte nicht zählten, die Winterthurer aber wieder in Ballbesitz kamen.
Quarterback verletzt ausgeschieden
Angesichts des klaren Spielstands spielte dies jedoch keine Rolle mehr. Zehn Minuten vor Schluss schied der Quarterback H.Clairborne verletzt aus und sein Backup M.Boller musste übernehmen. Die Warriors suchten ihr Heil nun vermehrt in langen Pässen, doch die Passverteidigung der Berner war auf ihrem Posten. So gelang ihr dann noch ein Interception-Touchdown zum 48:0 Endstand. Der Kick zum Zusatzpunkt konnte nochmals geblockt werden.
Ein Nachmittag zum Vergessen oder besser um Lehren zu ziehen. Natürlich erwischten die Grizzlies einen hervorragenden Tag und waren sehr gut auf die Warriors eingestellt. Der Hintergrund dieses kollektive Versagens der Mannschaft dürfte v.a im mentalen Bereich zu suchen sein. Es wird sich nun zeigen, wie die Mannschaft darauf reagiert. Das Heimspiel gegen die Geneva Seahawks vom nächsten Sonntag bietet Gelegenheit sich zu rehabilitieren. Ein leichtes Spiel wird auch das nicht werden, auch wenn die Genfer schlecht in die Saison gestartet sind.