DIE WINTERTHUR WARRIORS GEWINNEN DAS RÜCKSPIEL GEGEN DIE LAUSANNE OWLS MIT 34:13
Im traditionellen Charity Game zu Gunsten der Brustkrebsprävention hiess der Gegner in diesem Jahr Lausanne Owls. Gegen die Owls musste man bereits zum Saisonstart antreten, damals gab es einen Sieg in einem eher harzigen Spiel. Man wusste also, dass der Gegner unbequem sein könnte. Vor Wochenfrist waren die Warriors dem anderen Westschweizer Team, den Seahawks aus Genf, unglücklich unterlegen. Wie Genf vor dem überraschenden Erfolg gegen die Warriors, warteten auch die Waadtländer noch immer auf ihren ersten Sieg in der Saison 2017. Entsprechend motiviert waren sie gestern um sich vom Abstiegsplatz weg bewegen zu können.
Schneller Start der Warriors
Zum Start des Spiels dominierten aber die Warriors. Sowohl die Offense als auch die Defense waren gut auf das Lausanner Spiel eingestellt. Es vergingen sehr wenige Spielzüge und die Warriors standen vor der Endzone der Gäste, welche bereits nach lediglich 5 Minuten einen Platzverweis kassierten. Das Skore eröffnete sodann der Winterthurer Quarterback Holt Claiborne mit einem etwa 3 Yard Rush. Lausanne blieb im Gegenzug an der eigenen 38-Yardlinie an der Warriors Verteidigung hängen und mussten einmal mehr den Ball abgeben. Mit nur zwei Spielzügen erarbeiteten sich die Warriors den zweiten Touchdown, dieses Mal war es Moritz Boller, der auf 13:0 erhöhen konnte. Vor dem Seitenwechsel schienen die Warriors weiter am Führungsausbau arbeiten zu können doch liess bereits jetzt die Konzentration nach.
Patzer führen zu Gegenpunkten
Zuerst patzte die Offense Line, der Quarterback rückte zurück und wurde zu Boden gebracht. Danach holte man sich gegen 40 Yards Strafen und verschenkte viel Raum. Schlussendlich verteilte man weitere Geschenke an den Gegner: Ein Winterthurer Runningback lief auf den Gegner auf und bereits beim ersten Kontakt sprang der Ball aus den Händen und flog in hohem Bogen direkt in die Arme eines Romands. Dieser nutzte die Gelegenheit und marschierte geradeaus in die Winterthurer Endzone und verkürzte auf 13:6. Damit nicht genug, gleich im nächsten Drive der Warriors fumbelte der Runningback den Ball wieder, was die Offense von Lausanne wieder auf das Feld brachte. Silas Grünenfelder konnte den gegnerischen Spielmacher spektakulär zu Boden bringen, doch Lausanne reagierte abwechslungsreich mit Läufen und einigen Pässen.
Viele Strafen, ein Platzverweis
Nun stellten sich die Warriors schon fast ein wenig umständlich an. Unnötig griff ein Verteidiger den Westschweizer Quarterback an, nachdem dieser den Ball bereits weggeworfen hatte. Dieser unerlaubte Angriff wurde von den Schiedsrichtern gesehen und mit einem neuen First Down für Lausanne geahndet – einem Wegbereiter für den zweiten Touchdown der Gäste und dem Ausgleich zum 13:13. Unbemerkt von den Zuschauern war auch ein Winterthurer Spieler des Feldes verwiesen worden. Lars Schnyder wurde für den eben erwähnten Angriff auf den Quarterback frühzeitig unter die Dusche geschickt, angeblich wegen Targeting, also wegen einem Tackle mit dem Helm.
Das Spiel doch noch gerettet
Das Momentum drohte vollends in Richtung Lausanne zu kippen insbesondere weil sich nun weitere Flüchtigkeitsfehler ins Winterthurer Spiel einschlichen. Man kassierte Strafe um Strafe und war regelmässig gezwungen den verlorenen Raum mit weiten Pässen zurück zu holen. Was zwar zumeist auch gelang, aber natürlich das Risiko weiter erhöhte. Trotz allem konnten auch im Bodenspiel weiterer Raumgewinn verbucht werden. Patrick Schiffmann war es dann, der nur kurz vor der Halbzeit den dritten Touchdown für die Warriors und die 19:13 Führung wiederherstellen konnte.
Boller als Matchwinner, Ogielegua mit seinem ersten Touchdown
Moritz Boller wurde nach der Halbzeit mit einem weiteren sehenswerten Pass in die Endzone bedient, woaruf die Warriors wieder mit zwei Touchdowns Unterschied mit 27:13 in Führung lagen. Und gleich zu Beginn des letzten Spielabschnitts war es der junge Neo Ogielegua, der mit seinem ersten Touchdown in seiner noch kurzen Karriere den Schlussstand von 34:13 besiegeln konnte. Der 22jährige Nigerianer brachte nun frischen Wind in das Winterthurer Laufspiel, gleichzeitig setzte Head Coach Evan Harrington auch noch einen weiteren Trumpf ein und brachte den Runningback-Coach Denis Aksak aufs Feld. Dieser starke und schwere Mann bereitete dem Gegner Mühe und erlaubte weitere Anpassungen im Angriff, insbesondere im Laufspiel was die verbliebene Zeit rasch verrinnen liess. Den Abschluss des Spiels machte Yves Rietmann als er einen gegnerischen Pass abfangen konnte und das Angriffsrecht zum letzten Mal an die Gastgeber ging. Wenige Momente später war das Spiel vorüber und die Warriors konnten den vierten Sieg der Saison verbuchen.
Das “Déjà-vu“ blieb aus
Auf dem Papier waren die Warriors klar das stärkere Team. Und auch gestern hätte das Resultat viel deutlicher ausfallen müssen. Die zwei Fumbles, welche beide fast unmittelbare Gegenpunkte zur Folge hatten, waren kritische Momente im Spiel und der Zuschauer erinnerte sich an das Spiel gegen Genf, als man ebenfalls eine klare Führung aus der Hand gegeben hatte. Doch dieses Mal reagierten die Warriors besser. Zwar kassierte man viel zuviele Strafen, doch blieben diese mehrheitlich folgenlos. Für Lausanne wird die Situation langsam bedrohlich. Mit 0:5 Siegen stehen sie am Tabellenende. Für die Warriors ist dieser Sieg ein wichtiger Schritt hinsichtlich Playoffplatzierung und möglichem Heimspielrecht was noch immer möglich ist. Die nächsten Gegner in zwei Wochen sind die Calanda Broncos. Die noch ungeschlagenen Bündner konnten ebenfalls am Sonntag die Bern Grizzlies besiegen und liegen nun mit 6:0 Siegen an der Spitze. Dieses Spiel findet nach einem spielfreien Wochenende für die Warriors am 21. Mai auf dem Deutweg statt.
Winterthur Warriors vs Lausanne Owls
Deutweg, Winterthur, 630 Zuschauer