Ein Spiel mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten. In den ersten beiden Spielvierteln wurden die Warriors von den Gastgebern aus Bern förmlich überrollt. Den Grizzlies schien alles an diesem Nachmittag zu gelingen. Der Quarterback der Berner war viele Male einfach zu schnell für die Winterthurer Verteidiger. Die Receiver der Berner fingen ihre Bälle während auf Winterthurer Seite selten etwas klappte. Man kassierte viele Strafen und brachte sich selbst um viel Raumgewinn. 0:19 lautete der Punktestand zur Halbzeit aus Winterthurer Sicht und es zeichnete sich eine Kanterniederlage ab. Nach der Pause kamen die Warriors aber wie verwandelt aus der Kabine. Plötzlich drehte die Offense auf und begann richtiges Football zu zeigen und man überraschte die Berner offensichtlich damit. Evan Pittenger erzielte den ersten Touchdown für die Warriors als er mangels Anspielstationen den Ball gleich selber in die Endzone trug. Danach pflückte Sam Meier einen Pass des gegnerischen Quarterbacks und legte mit seiner Interception den Grundstein für den zweiten Touchdown durch Pittenger. Einen sehr sehenswerten Touchdown vollbrachte danach Nicolas Fürer, als er ebenfalls mittels Interception an der eigenen 10 Yard-Linie in Ballbesitz kam und die 90 Yards bis in die Berner Endzone sprinten konnte. Aus dem 0:19 machten die Warriors in nicht ganz 10 Minuten ein 21:19 und gingen mit diesem 2 Punktevorsprung in das letzte Viertel. Die Grizzlies konnten im letzten Spielabschnitt aber noch einen weiteren Touchdown erzielen und das Spiel zu ihren Gunsten entscheiden. Die Warriors gelangten zwar noch kurz vor die Endzone der Berner doch wurde der Pass vom Verteidiger abgefangen was den Gastgebern ermöglichte, die Zeit auslaufen zu lassen.
Die Warriors mussten ohne Kevin Donahue, den zweiten amerikanischen Verstärkungsspieler, antreten. Donahue hatte sich im Spiel gegen die Broncos am Oberschenkel verletzt und wird für den Rest der Saison ausfallen. Gestern hat sich auch der sichere Receiver Patrik Weber verletzt. Weber musste mit einem doppelten Knöchelbruch hospitalisiert werden. “Am Schluss war es aber die fehlende oder mangelnde Konzentration, wir haben viel zu viele Yards wegen Strafen verloren” meinte Defensive Coordinator Antonio Morisco nach dem Spiel. Nun gilt es den Fokus auf die wichtige Partie am kommenden Samstag gegen die Zürich Renegades zu richten. Für Zürich wird es das Spiel der “letzten Chance” sein, entsprechend motiviert dürften die Renegades sein.
Den drei Siegen aus den Spielen gegen Lausanne, Zürich und Basel stehen nun drei Niederlagen gegen Basel, Bern und Calanda gegenüber. Die Warriors belegen mit dieser ausgeglichenen Bilanz weiterhin den Rang drei. Die Verfolger aus Basel stolperten ausgerechnet über den fünftplatzierten aus Lausanne. Dadurch ergibt sich eine sehr spannende Ausgangslage, denn die Warriors müssen am Samstag gegen die noch sieglosen Zürich Renegades gewinnen um die Basler und Lausanner auf Abstand zu halten. Rang Zwei liegt momentan ausser Reichweite, dafür verringerte sich der Abstand auf Lausanne, was bedeutet, dass auf den Rängen drei bis fünf noch alles möglich ist.
Bern Grizzlies vs. Winterthur Warriors 25:21
Bern, Leichtathletikstadion Wankdorf
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